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Trinkwasserpreis-Grundlagen

(vom 17.01.2018)

Warum ändert sich die Kostenstruktur?

Zum 1. Januar 2018 haben die Stadtwerke Oberkirch Ihre Preisstruktur bei den Trinkwasserpreisen angepasst. Dadurch hat sich der verbrauchsabhängige Kostenanteil (Euro/m³) gesenkt und der Anteil der fixen Kosten ist angestiegen.

Die durch die Preiserhöhung entstandenen Fragen einiger Kunden haben nicht nur wir, sondern auch Vertreter des Gemeinderats aufgenommen. Deshalb fand am 16. Januar eine ergänzende Sitzung mit den Oberkircher Aufsichtsräten und Fraktionssprechern aus dem Gemeinderat unter der Leitung von Oberbürgermeister Matthias Braun statt. Er stellte zusammen mit Geschäftsführer Erik Füssgen die Gründe für die Preiserhöhung dar und bat dafür um Verständnis. Im Ergebnis waren die Beteiligten von der Vorgehensweise der Stadtwerke überzeugt und bestätigten damit die vom Aufsichtsrat Ende 2017 festgelegte Trinkwasserpreisstruktur. Den Stadträten war allerdings wichtig, dass die Verbrauchsentwicklungen in den Kundengruppen sorgsam beobachtet werden. Sollten sich wider Erwarten unangemessene Verschiebungen in der Preisstruktur ergeben, wird das Ergebnis der Analysen dem Aufsichtsrat zur Beurteilung vorgelegt.

75% der Kosten sind Fixkosten und unabhängig von der Verbrauchsmenge
Branchenweit gibt es eine Problematik: Die Fixkosten des Trinkwassernetzbetriebs stehen in einem Missverhältnis zu den Erlösen aus dem Grundpreis der Kunden. Die Tendenz setzt sich aufgrund des Technologiefortschritts (Geräte mit weniger Wasserverbrauch), des demografischen Wandels (weniger Personen im Haushalt) und des Wassersparverhaltens (geringere Nutzung) fort. Somit bildete die bisherige Kostenstruktur bei weitem nicht die tatsächliche Situation ab – siehe Grafik.

Die alte Preisstruktur der Stadtwerke hat nur 6 Prozent des Erlöses über den Grundpreis erzielt und 94 Prozent über den Trinkwasserverbrauch. Mit der neuen Preisstruktur hat sich das wie folgt geändert: 23 Prozent Erlös durch den Grundpreis und 77 Prozent variable Erlöse.

Woraus ergeben sich die hohen Fixkosten?
Die Aufgaben zur Qualitätserhaltung des Trinkwassers in der Netzbewirtschaftung sind sehr umfangreich. Zu den vielfältigen Aufgaben gehören neben der Netzplanung und dem -bau insbesondere Netzspülungen, Hochbehälterwartungen, Quellenkontrollen, Laborarbeiten und ein Bereitschaftsdienst.

24 Jahre keine Grundpreiserhöhung
Wertvolles Trinkwasser zu sparen ist nach wie vor wichtig, nichtsdestotrotz steigen auch dadurch die Fixkosten. Deshalb ist es notwendig, die Grundkosten zu erhöhen und den Wasserpreis mehr an den variablen Mengenkosten auszurichten. Die Grundkosten der Großverbraucher stiegen entsprechend dem Verbrauchsanteil noch viel stärker, als die der Haushaltskunden. Damit tragen alle Verbrauchsgruppen die Kostenstruktur in gleichem Maße. Die Wassergrundpreise der Stadtwerke wurden seit 24 Jahren nicht mehr angehoben und das bei 40 Prozent Inflation in diesem Zeitraum. Mit der Preisgestaltung folgen wir dem Beispiel einiger Nachbarn und liegen mit dem resultierenden Preis im Mittelfeld aller privatrechtlich tätigen Wasserversorger in Baden-Württemberg.

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